Awareness

Die Musikfestwochen sollen ein Festival sein, an dem sich alle wohl und akzeptiert fühlen. Damit wir dir ein sicheres Festivalerlebnis ohne Diskriminierung bieten können, haben wir ein Awareness-Konzept erstellt.

Awareness = Bewusstsein

Wir verstehen unter Awareness das Bewusstsein für Situationen, in denen die Grenzen anderer überschritten werden oder wurden. Bei uns auf dem Festivalgelände sollen sich alle wohl fühlen – unabhängig von Hautfarbe, Gender, Herkunft, Gesellschaftsschicht, sexueller Orientierung, Religion etc. Diese Grenzen sind sehr individuell: Deine persönlichen Grenzen sind nicht diejenigen des Gegenübers. Jede:r definiert sie für sich selbst.

Nichtsdestotrotz kommt es sehr oft zu grenzüberschreitendem Verhalten – insbesondere an Festivals, wo viele Menschen eng beisammen sind. In einer Studie von «Züri schaut hin» haben 70% der unter 36-Jährigen angegeben, an einem Festival bereits einmal einen Übergriff erlebt zu haben. Darum heisst es: Verantwortung übernehmen, aufeinander achten und gemeinsam Diskriminierung jeder Art entgegentreten.

Awareness-Massnahmen

Awareness-Team und Treffpunkt
Dafür haben wir ein Awareness-Team auf dem Festivalgelände. Wenn du selbst eine Grenzüberschreitung erlebt oder beobachtet hast, wende dich an unser Awareness-Team. Es handelt sich dabei um professionelle Personen, die dir zuhören und mit dir das weitere Vorgehen besprechen. Sie sind gekennzeichnet. Beim Info Point findest du immer Hilfe.

Du hast selbst einen Hintergrund in der Sozialen Arbeit, Psychologie oder schon Erfahrung mit Awareness-Arbeit und würdest gerne in unserem Awareness-Team mitwirken? Schreib uns eine Nachricht an awareness@musikfestwochen.ch. Wir sind froh um jegliche Hilfe.

Awareness-Telefon
Das Awareness-Team ist während der Öffnungszeiten unter 077 452 35 35 erreichbar. Ruf an oder schreib eine Nachricht, wenn du Hilfe brauchst. Wir kommen dort hin, wo du bist.

Safer Space
Du brauchst einen ruhigen Ort für ein Gespräch mit unserem Awareness-Team? Wir haben einen Raum ausserhalb des Festivalgeländes, wo sich betroffene Personen dem Festivaltrubel entziehen und in Ruhe die weiteren Schritte besprechen können. Die betroffene Person kann dann selbst entscheiden, ob sie wieder zurück auf das Festivalgelände mag oder direkt nach Hause möchte.

Digitaler Briefkasten
Oft sind grenzüberschreitende Situationen überfordernd. Manchmal realisiert die betroffene Person gar nicht, dass die eigenen Grenzen überschritten worden sind. Und wieder ein anderes Mal wäre es zu viel, im Moment der Überschreitung darüber zu sprechen.

Falls du uns im Vertrauen ein Erlebnis oder eine Beobachtung mitteilen möchtest, haben wir einen digitalen Awareness-Briefkasten, der regelmässig geleert wird.

Du kannst selbst entscheiden, ob du deinen Namen hinterlegen möchtest. Dein Erlebnis wird nur mit dem Awareness-Beauftragten und dem zuständigen Mitglied der Geschäftsleitung geteilt. Du kannst sagen, was und ob du weitere Schritte unternehmen möchtest. Deine Informationen werden immer vertraulich behandelt und du wirst über jeden Schritt informiert. Die Kontrolle darüber, wie du mit deiner Erfahrung umgehst, liegt immer bei dir und wir unterstützen dich dabei.

Eine:r für alle, alle für eine:n

Unser Festivalgelände ist gross und mit vielen Menschen etwas unübersichtlich, leider sehen auch unsere Augen nicht alles. Deshalb sind wir auf die Mithilfe angewiesen.

Eine Grenzüberschreitung kann mit physischer oder psychischer Gewalt verbunden sein. Sehr oft geschehen sie aber leise und versteckt. Deshalb braucht es uns alle. Wir alle müssen aufeinander Rücksicht nehmen, Grenzen respektieren und einander helfen.

Das kannst du beitragen:

-Wenn du eine Grenzüberschreitung erlebst: Sprich mit unserem Awareness-Team darüber. Sie besprechen mit dir die weiteren Schritte.

-Wenn du eine Grenzüberschreitung beobachtest: Sprich die betroffene Person an und frag nach, wie es ihr geht und wie du ihr helfen kannst. Vielleicht hilft ihr eine Begleitung aus dem Festivalgelände, ein Gespräch oder einfach ein Schluck Wasser. Vielleicht könnt ihr zusammen zum Awareness-Team gehen. Hier gibt es kein Rezept, die Bedürfnisse sind sehr individuell.

-Nein heisst Nein. Respektiere die Grenzen anderer und sei dir bewusst, dass diese sehr individuell sind. Und besteh auf deine eigenen Grenzen.

-Konsens! Nur Ja heisst Ja. Falls du unsicher bist, frag nach.

 

Unser Awareness-Team wird unterstützt und begleitet durch die Krisenintervention Schweiz. Herzlichen Dank!